Studien- und Berufsorientierung am Hölty-Gymnasium Wunstorf
Menschen, die ihre Potenziale kennen und nutzen, finden leichter eine passende Ausbildung, erreichen bessere Ergebnisse, sind motivierter und haben mehr Spaß, Freude und Erfolg bei der Arbeit. Die Chancen auf beruflichen Erfolg, Produktivität und Leistung, Arbeits- und Lebensfreude korrelieren mit dem Ausmaß, in dem man seine Potenziale erkennt und mit ihnen arbeitet.
Das Hölty-Gymnasiums Wunstorf macht sich diese Gedanken in seinem Konzept zur Beruflichen Orientierung zu eigen, um dem eigenen Anspruch an eine gymnasiale Berufliche Orientierung und Studienorientierung gerecht zu werden und dazu beizutragen, dass diese Aufgabe fester Bestandteil des Schulalltags des Hölty-Gymnasiums wird. In Zentrum unserer Anstrengungen stehen unsere Schülerinnen und Schüler mit ihren individuellen Fähigkeiten und Interessen. Die Bewusstmachung letzterer und deren Reflexion hinsichtlich einer selbstbestimmten Studien- und Berufswahl sind ein elementares Anliegen dieses Konzepts.
Studien- und Berufsorientierung sind für uns als Prozess der Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und der (Berufs-)Welt zu sehen. Berufswahlentscheidungen sind eng verbunden mit der Entwicklung einer Vorstellung vom künftigen eigenen Leben. Als Konsequenz sollen unsere SuS durch die beschlossenen Maßnahmen aktiviert werden, eine teils selbst gestaltete Suchbewegung zu initiieren.
Im Angesicht einer stets komplexer werdenden Berufswelt mit unterschiedlichsten Anforderungen, kann sich das Hölty-Gymnasium auch nicht der Hilfe externer Berater und Unterstützer verschließen. Aus diesem Grund bestreitet das Hölty seit Jahren eine enge Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, die im Zuge deren Neuausrichtung auf das Lebensbegleitende Lernen noch einmal intensiviert wurde. Darüber hinaus nehmen wir Angebote von Unternehmen wahr, um unsere SuS auf die Herausforderungen von Bewerbungen vorzubereiten, sowie verschiedene Angebote weiterer Bildungsträger.
Bereits in den ersten Jahren am Hölty sollen die SuS behutsam und adressatengerecht mit Aspekten der Berufs- und Arbeitswelt vertraut gemacht werden. Hierzu dient zum Beispiel ein Besuch eines landwirtschaftlichen Betriebs unter Fokussierung auf den Beruf des Landwirts.
Auch die Teilnahme am Zukunftstag ermöglicht den SuS schon ab Jahrgang 5 Einblicke in das Berufsleben.
Ab Jahrgang 9 soll die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und die Berufsfindung verstärkt ins Bewusstsein gerückt wird. Hier finden mit dem Profil-AC Niedersachsen ein erstes Kompetenzfeststellungsverfahren, sowie ein Betriebspraktikum statt.
Ein besonderer Schwerpunkt der Studien- und Berufsorientierung liegt im Politik-Wirtschaft-Unterricht mit seinen Inhalten und Methoden. Auch das Betriebspraktikum im Jahrgang 11 wird durch dieses Fach vor- und nachbereitet.
Ausgehend von den Erfahrungen, Interessen und Alltagsvorstellungen der SuS werden aber auch in allen anderen Fächern zentrale Aspekte der Lebensweltorientierung thematisiert und aufgegriffen, so dass die Berufliche und Studienorientierung eine gesamtschulische Aufgabe wird. In diesem Zusammenhang ist auch die Einbeziehung der Eltern zu sehen, die in bestimmten Jahrgängen über die zentrale Bedeutung der Maßnahmen informiert, und soweit möglich einbezogen werden.
Auf das Knowhow von ehemaligen SuS greifen wir gerne bei unserer jährlich stattfindenden Berufs- und Studienbörse zurück, wo ehemalige SuS Einblicke in ihr Studium oder ihren Berufsalltag geben.
Angesichts der hohen Zahl an Studienabbrechern und Ausbildungsabbrüchen, thematisieren wir auch den Umgang mit dem Scheitern in verschiedenen Maßnahmen. Die Studien- und Berufsorientierung am HGW soll Denkanstöße geben und ein breites Angebot von Informations- und Praxiselementen bereithalten, das die Interessen, die Bedürfnisse und den Entwicklungsstand der SuS berücksichtigt. Hierzu gehört auch die Aufklärung über alternative Möglichkeiten zur Erlangung der Hochschulreife jenseits des Abiturs.
So haben unsere SuS idealer Weise nicht nur einen Schulabschluss vor Augen, sondern darüber hinaus ein klares Ziel für ihre eigene Zukunft, welches sich positiv auf Motivation und Selbstbewusstsein in den letzten Schuljahren auswirken sollte.
Herr Gerrit Paetow (Pt)